Billy Six
Der Fall Billy Six ist ein Musterbeispiel dafür, wie wir Auslandsdeutschen, beziehungsweise Deutsche im Ausland vom Auswärtigen Amt und vom Botschaftspersonal verarscht, beziehungsweise im Stich gelassen werden.
Das bringt mich auf meine Forderung zurück, dass wir Auslandsdeutsche unsere Auslandsvertretungen selbst wählen müssen, wie andere in Deutschland ihren Bürgermeister auch demokratisch wählen und nicht einen Bürokraten par ordre du mufti von oben herab vorgesetzt bekommen.
Zur Erinnerung: Billy Six ist ein investigativer Journalist, der in Kolumbien und Venezuela unterwegs war, um über die gesellschaftliche und politische Lage in Venezuela zu recherchieren. Am 17. November 2018 wurde er vom venezolanischen Geheimdienst verhaftet. Erst nach 119 Tagen Haft wurde er am 15. März 2019 entlassen. Entscheidend für seine Freilassung war unter anderem die Intervention des russischen Außenministers Sergej Lawrow.
Was sagt es über den Status deutscher Staatsbürger und ihrer politischen Vertretung aus, wenn deutsche Journalisten auf die Hilfe fremder Diplomaten angewiesen sind, weil die eigene Botschaft zu blöde ist, ihre eigenen Leute richtig zu vertreten.
Es lohnt sich, die Pressekonferenz in Gänze zu hören, die Billy Six nach seiner Rückkehr am 18. März 2019 in Berlin gehalten hat. (Pressekonferenz von Billy Six nach seiner Freilassung) Er berichtet unter anderem, dass die Gefängnisleitung(!) von sich aus die deutsche Botschaft aufgefordert hat, doch mal ihren Staatsbürger zu besuchen. Zum Hintergrund ist zu sagen, dass der venezulanische Geheimdienst Hinweise auf ein Attentat auf den Präsidenten hatte und sie Billy Six nicht einordnen konnten, ob der wirklich nur ein Journalist ist, oder ob der zu der Verschwörung gehörte und die Situation ausbaldowern sollte. Es fehlte eine klare Forderung des Auswärtigen Amtes auf Freilassung und eine Klarstellung, dass es sich bei Billy Six wirklich um einen Journalisten handelt. Wie die Eltern von Billy Six berichten, weigerte sich das Außenministerium ausdrücklich, die Freilassung von Billy Six zu fordern. Damit hat das Auswärtige Amt Billy Six so richtig in Schwierigkeiten reingeritten, denn eine fehlende Forderung auf Freilassung eines Journalisten ist das diplomatische Eingeständnis, dass Billy Six tatsächlich ein Spion ist.
So spielt unsere politische Vertretung mit dem Leben der Bürger, die sie schützen und ihre Interessen vertreten sollen. Bitte unterstützen Sie Billy Six in seinem Kampf gegen das korrupte Beamtenpack und unterstützen Sie mich in meinem Kampf für gewählte Botschafter.
Ihr Jürgen Hass